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bis etwa 1985


Vor den Abschnitten jeweils ein Link zu der Musik, die mir zu der Zeit wichtig war. Außerdem beginne ich jedes Jahrzehnt mit der damaligen politischen Situation (Rahmen in blau).
Politik der 1980er - persönlich kommentiert



Teil 1: Der Unterricht am St.-Viti-Gymnasium,
vor allem die Theater-AG

Das ist das St-Viti-Gymnasium, fotografiert von Walter Borchers im Februar 1985; reproduziert durch meine Internet-AG. Hinten eechts das "Stammhaus", links daneben das Haus 2. Im Vordergrund Haus 3, dass zu Anfang meiner Lehrtätigkeit am Viti entstand.

Die erste Lehrer-Konferenz des Jahres 1980 werde ich nie vergessen. Das Kollegium bestand aus zwei deutlich getrennten Gruppen. Einmal der "Alt-Bestand", Kollegen, die die Schule lange konservativ geprägt hatten, so etwa Horst, Peter, Jochen, um einige zu nennen, und junge Leute, die meisten hatten ein Jahr vor mir angefangen: Elke, Friedhelm, Gaby - um drei Namen stellvertretend zu nennen. Die Jungen waren gar nicht konservativ, im Gegenteil. Streit-Anlass war der NATO-Doppelbeschluss vom 12. Dezember 1979 (Stationierung von Pershing-Raketen und Marschflugkörpern, falls die Sowjetunion nicht bei ihren auf Westeuropa gerichteten SS-20-Raketen abrüstet.) Die "alten" fanden das richtig, die "neuen" nicht. (Heute, 2023, angesichts des Ukrainekrieges, hätten wir diese Auseinandersetzung nicht gehabt.) Der junge Teil des Kollegiums sprach sich in einer Zeitungsanzeige gegen den NATO-Beschluss aus*, die "alten" Kollegen antworteten mit einer gegenteiligen Anzeige. Und so gab es eine gespannte Atmosphäre, die sich dann in dieser Konferenz entlud. Nach dem offiziellen Teil stand man beisammen und diskutierte lange und sehr wütend, bis ... ja bis etwas Unvorsehbares geschah: man ging vom bisher völlig normalen "Sie" zum "Du" über. Was war geschehen? Die wütenden Gespräche machten der "Gegenseite" jeweils die Überlegungen klar, man war zwar nicht plötzlich einig, aber man verstand den anderen besser und war ja schließlich ein Kollegium, dem viele Schülerinnen und Schüler anvertraut waren.

* Ich war Mitglied der SPD und bin deswegen ausgetreten.

Die 1980er Jahre, das war für mich ein großer Umbruch. Ich hatte also eine Stelle am St.Viti-Gymnasium in Zeven und wurde Vater von zwei Jungen.

In der Schule hatte ich fast nur Deutsch, setzte aber meine Theater-AG-Arbeit weiter fort.

Ich habe mal überschlagen, mindestens die Hälfte meiner Arbeitszeit füllte die Theater-AG aus. Es war eine sehr, sehr schöne Zeit mit vielen lieben Schülern und Schülerinnen. Jedes Stück wird ausführlich betrachtet und man erfährt, mit wieviel Spaß und Engagement wir uns den Theaterstücken widmeten. Die Betrachtung meines sonstifen Schulalltags kommt hier etwas zu kurz, wegen mangelnder Aufzeichnungen.

Was haben wir in dieser Zeit erlebt? Prätorius wollten wir gar nicht aufführen, weil wir eine Aufführung in Bremen gesehen hatten. Sowas Albernes!! Unsere Entscheidung für Romulus machten wir uns sehr schwer, was man in dem Comic sehen kann. Aber wir wollten ein Stück mit einer Super-Rolle für Werner haben. Dann versuchten wir uns an einem Dritte-Welt-Stück, selbst geschrieben. Unsere Arbeit an MANGROVIA LIEGT NICHT HINTER DEM MOND hat über ein Jahr gedauert und zum Schluss sagten wir einstimmig: Nein, das machen wir nicht. Und fast zwangsläufig wollten wir als nächstes ein Kinderstück. Die Schneekönigin in der Fassung von Jewgenij Schwarz. Wenn wir gewusst hätten, was das für ein Leben in der Pausenhalle war - so ein begeistertes Publikum! Irre!!

Dann wurde es wieder ganz ernst. Michael Endes SPIELVERDERBER hat uns "berauscht". Uraufführung in Frankfurt 1967 mit einem halbstündigen Tumult. Danach ist es meines Wissens nur zweimal aufgeführt worden: Bei uns in Zeven und irgendwo in Bayern - beides keine Profi-Bühnen.

 

Meine Theater - AG - Zeit

Der Vollständigkeit halber hier die Links zu den ersten Stücken, Ende 1970er Jahre:

DIE PHYSIKER und EIN SCHÜLER TRÄUMT

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Dr med Hiob Prätorius I (mit Werner Wölbern als Shunderson)




Romulus der Große (Hauptrolle: Werner Wölbern)

unser wichtigster Schauspieler:
WERNER WÖLBERN - nach Romulus bis Lesung 2017

Die Schneekönigin = Vorbereitungen in der Projektwoche /
Proben / Aufführung / Programmheft
Publikum = von den umliegenden Grundschulen

Die Spielverderber
Ein unvergleichliches Stück!

 

V4-Dez4-23

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